Arena gibt PDA einen grossen Auftritt

Autor: HL

Datum: 27. Jan. 2001


Die Arena-Sendung ( http://www.sfdrs.ch/sendungen/arena/archiv/vorschau.html#gaeste ) vom 26. Jan 2001 war keine Meisterleistung von niemandem und für niemanden.

Hämmerli fühlt sich offensichtlich in PDA-Umgebung sehr wohl. Ein hemdsärmeliger PDA-Mann bekommt von der Arena Gelegenheit offen für eine Massenanreise am Samstag nach Davos Werbung zu machen, obwohl seine Nähe zur Gewaltszene offensichtlich ist. Ich meine aber diese Freiheit muss auch die PDA haben, solange sie nicht offen zur Gewalt aufruft und sie offen ausübt, nur muss man dann auch andern Gruppen die gleichen Freiheiten zugestehen.

Hämmerli und viele andere müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie beim - gewaltfreien Rütliprotest - einiger Rechtsgerichteter ganz anders reagiert haben als bei den jetzigen Protesten der Linksgerichteten, obwohl man keineswegs rechtsextrem sein muss, um die Anbiederungspolitik des Bundesrates an EU und Nato ausgerechnet am 1. August und auf dem Rütli unerträglich zu finden. SF DRS, Blick und andere Medien haben danach monatelang mehr oder weniger offen nach mehr Polizei und Repression gerufen. Und ein Auftritt in der Arena von Rechtsextremen - wie jetzt von Linksextremen - wäre offensichtlich undenkbar, allerdings auch einfach darum, weil es in der ganz rechten Szene heute weder Herde noch Köpfe gibt. Wer einfach Lust auf Gewalt hat und auch nur einen Funken Verstand, der landet heute links, wo er zwar nicht auf Unterstützung, aber immer auf Verständnis hoffen kann, weil er ja - nach Meinung der Meinungsmacher - für einen guten Zweck prügelt, wie das grosse deutsche Vorbild Fischer vieler Linker. Die Linken von Hämmerli bis Cavalli, die immer sehr schnell mit Faschismusvorwürfen um sich werfen, sollten nicht vergessen: Das Problem der Nazis und Faschisten war nicht ihre Ideologie - eine solche hatten die gar nie - sondern ihre absolute und rücksichtslose Gewaltbereitschaft nach innen und aussen, sowie das Herdenverhalten, das man heute auch ganz ausgeprägt bei den Demoturisten findet. Darum darf es keine Freiheit zur Gewalt geben, weder von links noch von rechts noch von anderswo.

Hämmerli lieferte ganz nebenbei noch den Beleg für den ganz ungeheuren, ganz und gar unbezahlbaren Nutzen der Arena-Gratiswerbung für Leute wie ihn: Wie käme sonst dieses Herrenbäuerlein zu seinem Glanzresultat in der letzten Nationalratswahl? Darum ging es aber nicht, als der offizielle Vertreter der Landschaft Davos, Herrn Hämmerli die Legitimation absprach für Davos zu sprechen. Da ging es um die Jahrhunderte alte Freiheits- und Unabhängigkeitstradition der Bündner Gemeinden und Landschaften, die eigentlich gerade echten Globalisierungsgegnern ein leuchtendes Vorbild sein müsste, wenn es ihnen denn wirklich um Freiheit und Unabhängigkeit ginge. In Wahrheit sind diese Leute die fanatischsten, undemokratischsten Vorkämpfer der Globalisierung, die es überhaupt geben kann, vermutlich im Sinne von Marx, woran ja unser Bundespräsident ganz offiziell bei der Eröffnung des WEF erinnert hat. Auch das Recht auf Meinungsäusserungsfreiheit - das die Linken den Rechten allerdings absprechen - hat dort seine Grenzen, wo es die Freiheiten und Rechte anderer mit Füssen treten will, wie das der schweizerische Berufsrevoluzzer Ziegler ganz klar tun will, wenn er offen für eine zukünftige Verhinderung des WEF spricht. Gelegenheiten, wo gerade auch einflussreiche Leute mal Gelegenheit haben, Leute zu treffen und zu hören, die sie sonst vermutlich nie persönlich treffen würden, sind zu fördern und nicht zu verhindern. Für manche Minister aus Drittweltländern ist dies wahrscheinlich eine der wenigen Möglichkeiten, einmal ihre Anliegen direkt bei den Einflussreichen dieser Welt vorbringen zu können.

 

Wer aber etwas Vernünftiges gegen die Globalisierung tun will, der sagt:

 

N E I N

zum

globalen

E U - W a s s e r k o p f

im März

 

und

 

N E I N

zum

globalen

M i l i t ä r t u r i s m u s

im Juni

 


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